Der digitale Führerschein am Smartphone verzögert sich schon wieder. Eigentlich hätte er schon vor einem Jahr eingeführt werden sollen, dann hieß es, dass es jetzt im Frühjahr soweit sei. Doch jetzt soll er erst im Herbst kommen – und damit auch die elektronische ID, die die Handysignatur ablöst.          
      20.06.2022 05.32       
      Online seit heute, 5.32 Uhr

Papier- oder Plastikausweise braucht man künftig nicht mehr bei sich zu haben, es soll eine APP am Smartphone reichen: Der digitale Führerschein wird eine der ersten Anwendungen der neuen „ID Austria“ sein. Das ist der Nachfolger der digitalen Signatur und der Bürgerkarte. Doch es kommt bei dem Projekt zu einer erneuten Verzögerung. Eigentlich hätte der digitale Führerschein noch in diesem Frühjahr kommen sollen, nachdem der Start schon im Vorjahr verschoben worden war – mehr dazu in Digitaler Führerschein kommt im Frühjahr. Der Grund für die neuerliche Verzögerung liegt im Abgang der ehemaligen Digitalisierungsministerin Margarete Schramböck (ÖVP). Denn damit liegen die Digitalisierungsagenden und damit das Projekt im Ressort von Staatsekretär Florian Tursky im Finanzministerium. ORF Die Österreichische Staatsdruckerei entwickelt die Softwarelösung für den digitalen Führerschein. Im Bild: Muster des digitalen Führerscheins, er wird dann anders aussehen.

„Wird noch im Herbst gelauncht werden“

Einen exakten Starttermin will man dort auf Anfrage nicht nennen. „Wir sind bereits in der Endphase und prüfen den digitalen Führerschein bereits sehr genau. Einen exakten Termin werden wir nicht kommunizieren. Jedoch wird der digitale Führerschein noch im Herbst gelauncht und präsentiert werden“, sagte der Sprecher von Tursky gegenüber Radio Wien. Dem Vernehmen nach ist Mitte oder Ende Oktober geplant. Auf die Frage, ob sich damit auch die „ID Austria“ – das ist der Nachfolger der Bürgerkarte und der digitalen Handysignatur – verzögert, meinte der Sprecher: „Ziel ist es im Herbst beides auf die Beine zu bekommen“.

Digitaler Führerschein vorerst nur in Österreich gültig

Die Softwarelösung für den digitalen Führerschein entwickelt die Staatsdruckerei – ein ehemals staatliches Unternehmen, das Anfang der 2000er Jahre privatisiert wurde. Im Ausland wird der digitale Führerschein jedenfalls noch nicht gelten. Mit der ID Austria wurde jedoch die Möglichkeit für einen EU-weiten Einsatz ab nächstem Jahr geschaffen, sagte der Sprecher. „Auf EU-Ebene selbst gibt es ebenso Bestrebungen digitale Ausweise europaweit anzubieten. Der genaue Zeitplan hierfür ist jedoch noch nicht bekannt“. Hubert Kickinger, wien.ORF.at