Eine alte Strickerei in Velm (Kreis Bruck an der Leitha) wurde vor 25 Jahren vor dem Verfall gerettet. Acht Familien kauften das Areal und stießen auf eine technische Besonderheit: die erste Kaplan-Turbine.
19.06.2022 08.07
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Damals hätten die acht Familien nicht gewusst, dass sich in der Gegend ein technischer Sinn verstecke, sagt Marion Kaiser, die mit ihrem Mann Günther Menzl die Turbine kennengelernt hat. Zunächst lag der Fokus jedoch auf dem Wiederaufbau und der Restaurierung beschädigter Gebäude. „Als wir hierher kamen, war uns gar nicht bewusst, dass Viktor Kaplan hier seine erste Turbine installiert hatte. „Wir haben es nicht gewusst, wir sind zufällig darauf gekommen“, sagt Kaiser, „und wir haben relativ schnell gemerkt, dass das wiederbelebt werden muss.“ Wir haben lange gebraucht, um es in die Praxis umzusetzen, aber jetzt ist es uns mehr oder weniger gelungen.“ Technisches Museum Wien Die erste Kaplan-Turbine der Welt steht jetzt im Technischen Museum Wien (Modell)
Wasserkraftschnecke statt Turbine
Verbaut wurde keine Turbine, wie sie der Techniker und Erfinder Viktor Kaplan aus der Steiermark 1919 erstmals installierte, sondern eine sogenannte Wasserkraftschnecke. Seine Installation war eine abenteuerliche Angelegenheit. Er musste das ganze Gelände und das ganze Haus mit einem Kran hochheben und aufstellen. ORF Die Wasserkraftschnecke wird nun, rund 100 Jahre später, wieder zur Stromerzeugung durch Wasserkraft genutzt Die Wasserkraftschnecke ist seit vier Wochen in Betrieb. In dieser Zeit hat es bereits 5.000 Kilowattstunden Strom geliefert. Dies ist viel mehr als ein Haushalt gleichzeitig verwendet. Bei stetig steigenden Stromkosten hoffen Günther Menzl und Marion Kaiser, dass sich das neue Wasserkraftwerk in etwa zehn bis 15 Jahren amortisiert.