Die Schule Aargau führt die Deutschpflicht auf dem Spielplatz ein Ein Schweizer hatte sich an seine ausländischen Freunde in Chinggi angepasst und sprach Albanisch. Dieser Fall im Kanton Aargau führte dazu, dass im Bezirk Reinach-Leimbach in der Schule nur noch Deutsch gesprochen werden durfte – auch in den Pausen. 1/5 An einer Schule in Reinach-Leimbach AG dürfen Kinder nur Hochdeutsch oder einen Dialekt miteinander sprechen. (virtuelles Bild) Fremdsprachen sind auf dem Schulhof der Reinach-Leimbach AG nicht erwünscht. Statt Deutsch zu lernen, sprechen die Chindsgi-Kinder lieber Albanisch und Italienisch miteinander. Das fordert die Schule auf. Ein Fremdsprachenverbot wird von den zuständigen Behörden verhängt, berichtet die «Aargauer Zeitung». „Unsere Schule legt großen Wert darauf, dass in allen Bereichen der Schule Deutsch gesprochen wird. Die Lehrerinnen und Lehrer werden künftig besonders darauf achten, dass die Kinder diese neue Regel einhalten», schreibt Regierungsrat Bruno Rudolf (SVP) im Dorfheftli. Von nun an müssen Kinder in Schulräumen, Fluren und auf dem Spielplatz nur noch Hochdeutsch oder einen Dialekt sprechen – mit dem Ziel, „möglichst vielen Kindern die bestmöglichen Chancen in der Schule und später auf dem Arbeitsmarkt zu geben“.
Ohne Sprachkenntnisse gibt es kein Mischen
Die Eltern wurden Ende Oktober per Brief und Erklärvideo über die neue Regelung informiert. 42 Prozent der Einwohner der Gemeinde sind Ausländer. Die Deutschkenntnisse der Schüler seien heute schlechter als früher, viele Kinder sprächen sogar im Schulsystem eine andere Sprache, heißt es in dem Schreiben. “Das beunruhigt uns.” Daher soll die Pausenbetreuung die „vergessenen Kinder“ daran erinnern, künftig Deutsch miteinander zu sprechen. Hintergrund des Entscheids seien zwei konkrete Vorfälle im Kindergarten, sagt Schulleiter Hanspeter Draeyer gegenüber der «Aargauer Zeitung». In einem Fall spielten immer dieselben drei Kinder zusammen. Da sie überwiegend Italienisch und wenig Deutsch sprachen, wurden andere Kinder aus der Gruppe ausgeschlossen.
Mehrsprachigkeit an sich ist kein Problem
Ein weiterer Vorfall betraf albanische Kinder. „Ich hörte einen Jungen im Turm eines Spielzeugschlosses nach zwei anderen Jungen rufen. Ich habe nicht verstanden, was er geschrien hat, und ich habe ihn danach gefragt“, sagt Draeyer. Der Junge, der im zweiten Kindergartenjahr war, erklärte ihm „in breitem Günendal-Dialekt“, dass er in seinem Gspänli Albanisch gesprochen habe, weil er auf Deutsch nicht verstanden werde. Um dieser Entwicklung zu begegnen, führt die Schule daher die neue Maßnahme ein. Draeyer betont, dass Mehrsprachigkeit per se kein Problem sei. Vielmehr geht es um die Kinder, die die deutsche Sprache im Alltag stärker anwenden. Eltern sollten dabei helfen. „Behalten Sie die Muttersprache Ihres Kindes bei, aber helfen Sie ihm, möglichst ab dem zweiten Lebensjahr Deutsch zu lernen“, heißt es in dem Schreiben. (Mann)