„Ich sehe diese Videothek als Buchhandlung. Du gehst hinein, weil du nach etwas Bestimmtem suchst, und dann siehst du so viele andere Dinge, die du nicht auf dem Bildschirm hattest. Ich weiß, dass ich hier alles in Originalsprache mit Untertiteln bekomme“, sagt ein Kunde. „Ich suche nach mehr Filmen abseits des Mainstreams“, sagt ein anderer.

Bei Filmen werden Discs kostenlos ausgeliehen

Aber im Laufe des Sommers gingen die Kreditzahlen massiv zurück. Um die Kosten des gemeinnützigen Vereins zu decken, hat der Verein einen Hilferuf im Internet versandt. „Wir fühlten uns ein bisschen vergessen und deshalb haben wir diesen Hilferuf gestartet. Wenn Sie möchten, dass wir es ausstrahlen, dann kommen Sie als Vereinsmitglied auf uns zurück“, sagt Petra Forstner, Präsidentin der „Filmgalerie Achthalb“. Neben Filmen werden auch Oliven, Bier und Wein angeboten. Und: „Wir haben tatsächlich das Problem, dass Leute sagen, sie können sich nichts mehr ausleihen, weil die neuen Computer keine Laufwerke mehr haben. Sie können aber auch Datenträger bei uns ausleihen. Das kostet nichts. Irgendetwas muss der Film folgen“, sagt Forstner.

Blockbuster und Liebesromane bringen Geld

Auch die „VTC-Videothek“ in Favoriten versucht, mit Zusatzdiensten zurechtzukommen. 30.000 Filme werden angeboten. Aber fast nur die neuesten Hollywood-Blockbuster und die große Liebesabteilung bringen Geld. Allein von der Miete zu leben ist nicht mehr möglich. „Wir bieten auch Digitalisierung an. Das heißt, wenn jemand alte Videos, Super8 oder Dias hat, digitalisieren wir sie auf DVD oder USB-Stick und es gibt auch noch ein bisschen zusätzliches Einkommen“, sagt VTC-Inhaber Paul Pawlek. Seit seiner Pensionierung führt er die Geschäfte. Die Zukunft der Videotheken ist noch lange nicht gesichert. Nur mit viel Idealismus und kreativen Ideen werden die letzten Videotheken Wiens überleben können.