dpa/Joko Audio: rbb24-Inforadio | 16.11.2022 | Franziska Ritter Bild: dpa/Joko Auch wenn sich die Lage an den Großhandelsmärkten zuletzt etwas beruhigt hat, liegen die Erdgaspreise immer noch deutlich über dem Normalwert. Die Gasag, Berlins Hauptversorger, erhöht deshalb Anfang des Jahres kräftig die Preise. Von Franziska Ritter Berliner, die an der Hauptversorgung der Gasag hängen, müssen für Gas künftig deutlich tiefer in die Tasche greifen. Ab dem Jahreswechsel verlangt der Energieversorger einen höheren Strompreis von 9,62 Cent pro Kilowattstunde. Zum Vergleich: Privathaushalte zahlten bisher gut zehn Cent pro Kilowattstunde plus Grundpreis. Dieser Basispreis wird laut Gasag beibehalten. Laut Gasag würden einem durchschnittlichen Berliner Haushalt mit einem Verbrauch von rund 12.000 Kilowattstunden Erdgas pro Jahr Mehrkosten von rund 96 Euro pro Monat entstehen. Allerdings ist in diesem Betrag nicht die Gaspreisobergrenze enthalten, die die Bundesregierung ab März 2023 umsetzen will.
Fast 50 Prozent Mehrkosten – trotz Benzinpreisdeckel
„Wenn wir davon ausgehen, dass die Gaspreisbremse kommt und sich für das nächste Jahr anteilig auswirkt, dann wird es rund 48 Prozent teurer“, schätzt Gasag-Vertriebsvorstand Matthias Trunk. „Für ein kleines Einfamilienhaus mit einem Erdgasverbrauch von 20.000 Kilowattstunden sind das etwa 90 Euro monatlich.“ Um die Energiekosten einzudämmen, müssen private Gaskunden nach den Plänen der Bundesregierung ab März 2023 höchstens 12 Cent pro Kilowattstunde zahlen – zumindest für 80 Prozent ihres Verbrauchs im Vorjahr. Wer Energie spart, kann laut einer Pressemitteilung des Erdgasversorgers den persönlichen Stress deutlich reduzieren.
Sinkende Marktpreise wirken sich nicht auf die Kundenpreise aus
Die Gasag begründet die Preiserhöhung mit anhaltend hohen Gaspreisen auf den Großhandelsmärkten. Für Energielieferungen in den kommenden Monaten werden sie noch fünfmal so hoch sein wie 2021. Da die Temperaturen im Oktober ungewöhnlich hoch waren und die Haushalte Energie gespart haben, sind die Preise für kurzfristig gehandelte Energiemengen an den Spotmärkten gesunken. gibt Matthias Trunk zu. „Aber das ist Gas, das wir nicht speichern können, weil der Speicher voll ist. Das hilft uns leider überhaupt nicht.“ Er rechnet damit, dass sich die Erdgaspreise bis 2024 wieder normalisieren werden.
Keine Anzahlung im Dezember erforderlich
Um Gas- und Fernwärmekunden vorübergehend zu entlasten, hat die Bundespolitik Soforthilfe beschlossen. Im Dezember übernimmt der Staat die Vorschüsse für Privatkunden. Deshalb werde die Gasag in diesem Monat kein Geld verlangen, erklärt der Vertriebsleiter. Wer seine Rabatte an seinen Energieversorger überweist, muss dies im Dezember nicht tun. Anders sieht es bei Mietern aus, die keine direkten Kunden der Gasag sind. Matthias Trunk rät Ihnen, Ihren Vermieter zu fragen, wie die Ersparnisse weitergegeben werden. Die Höhe ist spätestens bei der jährlichen Nebenkostenabrechnung zu berücksichtigen.
Vereinbaren Sie Ratenzahlungen oder Stundungen
Trotz der Entlastungsmaßnahmen wird es Kunden geben, die wegen steigender Energiekosten in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Die Gasag betont, dass Sie Ratenzahlungen vereinbaren oder Ihre Energierechnung vorübergehend verschieben können. Matthias Trunk: „Unsere große Bitte gilt allen, die Schwierigkeiten haben, mit uns darüber zu sprechen. Melden Sie sich, kontaktieren Sie uns und wir sind uns sehr sicher, dass wir eine Lösung finden werden.“ Anlaufstelle für Gasag-Kunden ist das Kundenzentrum des Energieversorgers auf dem Euref-Campus in Schöneberg, das montags bis freitags ab 10 Uhr geöffnet ist. bis 18 Uhr Im Gasag Energiesparladen am Hackeschen Markt können Sie sich von Mittwoch bis Samstag zwischen 12 und 19 Uhr beraten lassen. Eine erhöhte Zahl an Gasblöcken hat der Energieversorger noch nicht zu verzeichnen. Rund 1.000 Haushalten wurde laut Gasag von Januar bis Oktober dieses Jahres die Gasversorgung gekappt.
Deutschlands Gasspeicher sind zu 100 Prozent gefüllt
Die Gasag ist nicht das einzige Energieunternehmen, das seine Preise in die Höhe getrieben hat. Erst vergangene Woche hatte das ostdeutsche Unternehmen Enviam angekündigt, seinen Kunden ab Januar deutlich mehr zu berechnen. Nicht nur in Deutschland, sondern europaweit sind die Erdgaspreise in den letzten Wochen in die Höhe geschossen. Grund dafür ist, dass Russland seine Lieferungen seit dem Sommer massiv reduziert hat. Mehrere EU-Länder hatten zuvor angekündigt, als Reaktion auf Moskaus Invasion in der Ukraine weniger russisches Gas zu kaufen. Am Dienstag teilte die Bundesnetzagentur mit, dass trotz fehlender Versorgung deutsche Gasspeicher bezahlt worden seien [tagesschau.de]. Sie sind jetzt zu 100 Prozent gefüllt.
der Grundversorgung in der Region
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