Die ersten LNG-Tanker werden Mitte Januar in Wilhelmshaven einlaufen. Dazu wurde am Dienstag die erste Mole in Deutschland für die Ankunft von verflüssigtem Erdgas fertiggestellt. Nach Angaben der niedersächsischen Landesregierung sollen LNG-Tanker dann ab Mitte Januar in Wilhelmshaven einlaufen. Die Bauarbeiten am Landeplatz begannen im Mai dieses Jahres. Sie seien unter anderem deshalb so schnell umgezogen, weil Genehmigungsverfahren beschleunigt worden seien. Außerdem wurde die neue Seebrücke auf einer bestehenden Seebrücke errichtet. Die erste Impfung fand am 5. Mai im Beisein von Bundesfinanzminister Robert Habeck (Grüne) statt. Knapp 200 Tage später ist der Futterautomat fertig. Hambeck lobte die schnelle Fertigstellung und nannte das Gebäude „einen zentralen Baustein für Energiesicherheit“. AUDIO: LNG-Terminal: hohe Kosten, unklare Umweltauswirkungen (4 min)
Ein Tanker liefert Flüssiggas zum schwimmenden Terminal – in Wilhelmshaven wird das Schiff „Höegh Esperanza“ liegen. Dort wird das LNG wieder zu Gas, das über den Investor in das Onshore-Erdgasnetz fließt. Neuer Investor: Spezialschiff wandelt LNG in Erdgas um „Die frühzeitige Entscheidung, Wilhelmshaven als Drehscheibe für LNG-Importe zu wählen, war richtig“, sagte der niedersächsische Finanzminister Olaf Lies (SPD). Er war an der Mündung des Jadefahrwassers südlich des Außenhafens von Hooksiel angelangt. In einem Monat soll die „Höegh Esperanza“ an der neuen Pier anlegen. Dieses spezielle Schiff, Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) genannt, entnimmt Flüssiggas von Tankschiffen und wandelt es an Bord wieder in Gas um. Dieses Gas strömt durch den Landungssteg an Land und wird dort in das deutsche Netz eingespeist. Es ist das erste Schiff, das Deutschland für die Anlandung von LNG gechartert hat. Weitere Informationen Dort wird es bald möglich sein, ausländisches Flüssiggas in Gas umzuwandeln. Aber das Gebäude hat auch Nachteile, sagt Regine Schramm. mehr
Weitere schwimmende LNG-Terminals im Bau
Die Endstrecke Wilhelmshaven hat eine Jahreskapazität von zehn Milliarden Kubikmetern, drei Milliarden sollen von Januar bis März fließen. Der deutsche jährliche Gasverbrauch beträgt rund 90 Milliarden Kubikmeter. Drei weitere schwimmende LNG-Terminals sind geplant und im Bau – in Stade, Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) und Lubmin (Mecklenburg-Vorpommern). Mitte Oktober unterzeichnete die Bundesregierung zudem einen Vertrag für das fünfte staatlich gepachtete LNG-Terminal. Ab Herbst 2023 soll es in Wilhelmshaven zum Einsatz kommen. Gleichzeitig sollen in Wilhelmshaven die Voraussetzungen für ein dauerhaftes Terminal zur Anlandung von grünem Wasserstoff geschaffen werden. Weitere Informationen LNG soll Deutschland aus der Energiekrise helfen. Im Norden entstehen die ersten Terminals. Was sind die Vor- und Nachteile? mehr
Umweltminister Meyer bezweifelt den Sinn von drei Terminals
Die Höegh Esperanza soll im Dezember in Wilhelmshaven anlegen. Wandelt LNG in Gas um. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) sagte in einer Erklärung, dass die neue Landungsbrücke, die vom Hafenbetreiber Niedersachsen Ports gebaut wurde, zur Versorgungssicherheit in Niedersachsen und Deutschland beitragen werde. Allerdings will er die Importe von fossilen Energieträgern, darunter Erdgas, reduzieren: „Ziel ist es, schnellstmöglich auf klimaneutrale grüne Gase umzusteigen und Wilhelmshaven zu einer Drehscheibe für grünen Wasserstoff und den Import von erneuerbarer Energie aus dem Norden zu machen. Meer“, sagte Meyer.
Die Pläne von Lies wurden von Umweltverbänden heftig kritisiert
Sein Vorgänger Olaf Lies sah sich bei der Planung der LNG-Terminals heftiger Kritik von Umweltverbänden ausgesetzt. Sie befürchten Schäden durch giftige Abwässer und fordern den Betreiber Uniper auf, seine Anlagen nicht mit Chlor zu reinigen. Dass Uniper auf die Deponierung großer Mengen Biozide direkt neben dem Nationalpark Wattenmeer und in der Nähe von Badestränden setzt, ist beispielsweise aus Sicht der Deutschen Umwelthilfe nicht hinnehmbar. Der neue Umweltminister Meyer sagte am Montag: „Es wird keinen Umweltrabatt geben.“ Es wird eine intensive Überwachung geben. „Wenn Grenzwerte überschritten werden oder die Natur bedroht ist, müssen Gegenmaßnahmen ergriffen werden.“ Weitere Informationen Vereine kritisieren die Einführung von Chlor. Inzwischen wurde der Vertrag für ein drittes Terminal in Wilhelmshaven unterzeichnet. (26.10.2022) mehr Die meisten wehren sich dagegen, dass Betreiber Uniper biozidbelastete Abwässer in die Nordsee einleiten will. (21.10.2022) mehr Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Welle Nord | Aktuell | 16.11.2022 | 6.30 vormittags