90 Prozent haben Typ-2-Diabetes
Es gibt verschiedene Formen von Diabetes. Beim Typ-2-Diabetes, der rund 90 Prozent der Patienten in Österreich betrifft, ist die Wirkung des Insulins herabgesetzt. Dies kann eine Vielzahl von Folgeproblemen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nerven-, Nieren- oder Augenschäden sowie Lebererkrankungen verursachen. Diese Variante tritt vor allem bei Menschen über 45 Jahren auf. Alle 50 Minuten stirbt in Österreich ein Mensch an den Folgen von Diabetes und schwere Verläufe der Krankheit Covid 19 kommt auch bei Diabetikern deutlich häufiger vor.
Ein gesunder Lebensstil kann dem vorbeugen
Rund 350.000 Menschen in Österreich leiden zudem an Prädiabetes, einer Vorstufe von Diabetes Typ 2. Auch dieser kann gefährlich sein, insbesondere in Kombination mit anderen Erkrankungen, die das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Trotz starker erblicher Veranlagung lässt sich Typ-2-Diabetes mit einer gesunden Lebensweise wirksam vorbeugen – gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, normales Körpergewicht und Verzicht auf nikotinhaltige Genussmittel senken das Erkrankungsrisiko deutlich. Im Krankheitsfall seien eine frühzeitige Diagnose und frühzeitige Behandlung unerlässlich, erklärte Martin Clodi vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz, denn jede individuelle Hyperglykämie erhöhe das Risiko für Folgeerkrankungen.
150 Minuten Bewegung pro Woche
Auch Michael Resl, ebenfalls von den Brüdern der Barmherzigkeit in Linz, unterstrich die hohe Wirksamkeit der Lifestyle-Behandlung bei Typ-2-Diabetes: Beispielsweise können bereits 150 Minuten Bewegung pro Woche und 7 Prozent Gewichtsabnahme die Diabetes-Inzidenz um über 27 Prozent senken einen Zeitraum von 15 Jahren. Darüber hinaus ist bei frühzeitiger Behandlung noch Jahrzehnte später ein deutlicher Legacy-Effekt zu beobachten, also ein erkennbarer Unterschied bei Patienten, die nicht oder erst später behandelt wurden. Dem Typ-1-Diabetes hingegen kann nicht vorgebeugt werden. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, die vor allem im Kindes- oder frühen Jugendalter diagnostiziert wird. Das Immunsystem zerstört die Zellen im Körper, die für die Produktion von Insulin verantwortlich sind. Patienten sollten ihren Blutzucker-, Kohlenhydrat- und Insulinspiegel regelmäßig kontrollieren und gegebenenfalls anpassen.
Diabetes-Risikotest
Gerade bei Kleinkindern war der Austausch lange Zeit sehr schwierig, nicht zuletzt weil die Preise auch mitten in der Nacht aus dem optimalen Bereich herausfallen. Maria Fritsch von der Medizinischen Universität Graz stellte ein hochmodernes System vor, das mithilfe eines Sensors, einer Pumpe und einer Smartphone-App die gewünschten Blutwerte liefert. Schließlich rieten Experten allen Menschen über 45, ihren Hausarzt zu bitten, ihr Diabetesrisiko mit einem HbA1c-Test zu bestimmen. Dieser Test wird auch jüngeren Menschen empfohlen, insbesondere wenn sie unter Symptomen wie übermäßigem Durst, Energiemangel, Gewichtsverlust oder Bluthochdruck leiden.