Der Bundesrat handelt: Deshalb können Sie nun auf günstigere Hotelpreise hoffen
Hotels, die ihre Zimmer auf Booking.com anbieten, müssen verschiedene Anforderungen erfüllen. Nun kippte der Bundesrat die Vertragsklauseln. Dies ändert sich ab dem 1. Dezember. 1/8 Hotels dürfen ihre Zimmer nicht günstiger als Booking.com anbieten. Das ändert sich im Dezember. Tamedia/Adrian Moser Von dort aus können die Beherbergungsbetriebe ihre Preise und Angebote wieder frei festlegen. Tamedia/Adrian Moser Wer eine Plattform wie Booking.com betreibt und sich dennoch auf AGB verlässt, die Hotels auf ihre Konditionen beschränken, handelt ab dem 1. Dezember unfair. 20 Minuten/Sonja Mulitze
Darum geht es
Ab dem 1. Dezember dürfen Hotels in der Schweiz günstigere Preise als Booking.com anbieten. Beherbergungsbetriebe jubeln: Ihre Geschäftsfreiheit ist endlich wieder da. Ein verstärkter Wettbewerb könnte zu personalisierteren Angeboten führen.
Der Bundesrat hat das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb geändert und Vertragsklauseln verboten, die Hoteliers benachteiligen. So war es beispielsweise nicht möglich, ihre Zimmer günstiger als Booking.com anzubieten. Unterkünfte sind bald wieder in ihrem Designpreis und Angebot frei. Wer eine Plattform wie Booking.com betreibt und sich dennoch auf AGB verlässt, die Hotels auf ihre Konditionen beschränken, handelt ab dem 1. Dezember unfair. Das Gesetz sieht vor, dass sich Hotels, der Bund sowie Berufs- und Wirtschaftsverbände dann mit Klagen zur Wehr setzen können. Auf Nachfrage der Redaktion erklärt Hotelier Andreas Züllig, was sich jetzt genau ändert. Er ist Präsident des Vereins Hotelleriesuisse und führt zusammen mit seiner Frau das Hotel Schweizerhof in Lenzerheide.
Frei definierte Werte
Bislang konnten Betreiber wie Booking.com Hotels mit Vertragsklauseln verbieten, ihre Zimmer auf anderen Kanälen – etwa auf der eigenen Website – günstiger zu bewerben. Nutzte ein Hotel mehrere Buchungsplattformen, musste der Preis überall gleich sein. Solche Vertragsklauseln sind nicht mehr zulässig. „Das hat den Wettbewerb massiv behindert“, sagt Züllig. Durch die Aufhebung der Paritätsklausel hätten die Hotels in der Schweiz ihre Geschäftsfreiheit wiedererlangt. Der politische Prozess, diese Freiheit zurückzugewinnen, sei sehr intensiv und anstrengend gewesen und habe mehr als sechs Jahre gedauert, sagt Züllig in 20 Minuten.
Erhöhter Wettbewerb könnte die Preise senken
Hotelleriesuisse empfiehlt, in Zukunft direkt bei den Hotels zu buchen. Erfahrungen aus den Nachbarländern zeigen, dass die neuen Regeln erhebliche Auswirkungen haben: Hotels können ihre Konditionen wieder frei festlegen, und ein verstärkter Wettbewerb könnte zu personalisierteren Angeboten und niedrigeren Preisen führen.
Frei definierbare Bedingungen
Hotels mussten genau dieselben Konditionen anbieten wie Buchungsplattformen. Dies betraf zum Beispiel Buchungsfristen, Stornierungsbedingungen sowie An- und Abreisezeiten. Die Kombination eines bestimmten Zinssatzes mit bestimmten Konditionen wird in der Branche als Zinssatz bezeichnet. „Ab dem 1. Dezember können Hotels, die Buchungsplattformen nutzen, endlich wieder über die Konditionen entscheiden“, sagt Züllig. Das erhöht die Flexibilität: Sie können besser auf Kunden eingehen und auch individuelle Lösungen anbieten. Auf Booking.com würden Hotels auch das finanzielle Risiko von Stornierungen tragen. Nun könnten Hoteliers selbst entscheiden, wie sie mit Stornierungen umgehen wollen.
Frei definierbare Verfügbarkeiten
Die Klausel zur Verfügbarkeitsparität verpflichtet Hotels, ihre verfügbaren Zimmer auch auf Buchungsplattformen anzubieten, wenn sie die Zimmer auch auf anderen Kanälen bewerben. Auch diese Klausel wird gestrichen. „Hotels werden bald exklusiv auf ihrer Website freie Zimmer anbieten können und weiterhin Buchungsplattformen nutzen“, sagt Züllig. Ab dem 1. Dezember können Sie auf der Website bessere Angebote machen als auf Booking.com. Beherbergungsbetriebe sind froh, dass Vertragsklauseln wegfallen. Denn es gibt noch einige andere wichtige Themen – wie knappe Energie, steigende Preise durch hohe Inflation und Fachkräftemangel.
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