Jetzt stellt ein Forscherteam um Ashley King vom Natural History Museum in London die Ergebnisse von Analysen von Fragmenten des Meteoriten, die anschließend in der Nähe von Winchcombe, einer Kleinstadt im Südwesten Englands, gefunden wurden, in der Fachzeitschrift Science Advances vor. Folglich enthielt es nicht nur Wasser, sondern auch Aminosäuren. Damit trug er zwei der für das Leben auf der Erde notwendigen Substanzen bei sich. Der Meteorit muss etwa 30 Kilogramm gewogen und einen geschätzten Durchmesser von 30 Zentimetern gehabt haben, bevor er die Erdatmosphäre traf. Etwas mehr als ein halbes Kilo landete auf dem Boden, wovon der größte Teil auf einer Straße in der Nähe von Winchcombe abbrach. Zwölf Stunden nach dem Einschlag fanden Meteoritenjäger 319,5 Gramm Splitter und Staub des kosmischen Boliden und verpackten sie in Plastiktüten. Einige Fragmente des Winchcombe-Meteoriten wurden Stunden und Tage nach dem Einschlag des Asteroiden im Februar 2021 geborgen. © Mira Ihasz, Spire Global & The University of Glasgow „Es ist ein Glück, dass der Winchcombe-Meteorit so schnell in die Hände der Wissenschaft gelangt ist“, erklärt Dieter Heinlein. Normalerweise dauere es deutlich länger, sagt der Meteoritenexperte vom Institut für Planetenforschung des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Berlin-Adlershof. Fragmente verschwinden oft unter dichter Vegetation, versinken in Gewässern und werden erst Wochen später oder nie entdeckt. Je länger ein Meteorit im Freien ist, desto mehr wird er durch terrestrische Materialien wie Tiere oder Menschen kontaminiert, die bei Berührung Aminosäuren und genetisches Material auf den Fund übertragen. Zurück aus dem Weltraum bringt eine japanische Sonde Proben des Asteroiden Ryugu zur Erde Ein “frischer” Meteorit wie der von Winchcombe erlaubt einen Blick in die Frühzeit unseres Sonnensystems, als sich gerade die Sonne und die Gasplaneten Jupiter und Saturn bildeten. In den äußeren, kalten Regionen seien „Klumpen und kleine Himmelskörper entstanden, in denen sich neben festem Wassereis auch Kohlenstoff und damit das Grundelement des Lebens befand“, sagt DLR-Asteroidenexperte Alan Harris vom Planeteninstitut Berlin . Forschung.

Nicht nur Wasser, sondern auch andere lebenswichtige Moleküle

Abgelenkt von Jupiters Gravitation könnten diese Asteroiden in die inneren Teile des Planetensystems eingedrungen sein und dort zur Bildung der Erde beigetragen haben. Sie könnten auch unseren Planeten mit Wasser versorgt haben. Einige dieser kohlenstoff- und wassereishaltigen Asteroiden haben bis heute im Außenbereich des Asteroidengürtels überlebt.

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