Die Täter werden hier nicht genannt – Betroffene auch nicht: Was Regisseurin Katharina Mückstein vor wenigen Tagen auf Instagram mit dem Hashtag #metoo postete, sind keine konkreten Vorwürfe. Stattdessen zeichnet er das Bild einer Film- und Theaterszene, in der sexuelle Übergriffe noch immer von vielen geduldet werden. Mückstein eröffnete die Diskussion mit einem Post über ihre eigenen Erfahrungen als junge Regisseurin: Als sie 19 Jahre alt und jung im Kino war, würde ein Beleuchter am Filmset jeden Tag ihren Körper verfluchen und dann sagen: „Sie will mich ficken ” . . Als sie die Förderzusage für ihren ersten großen Film bekam, versuchten zwei ihrer etablierten Kollegen, bei der Förderstelle einzugreifen, damit sie das Geld nicht bekommt. Ihr Argument, sagt Mückstein: Sie habe die Förderung bekommen, nur weil sie eine Frau sei.

Berichte aus Kino, Theater und Universitäten

Mückstein lud andere Opfer ein, ihre Erfahrungen zu teilen und mit ihnen zu kommunizieren. Die erhaltenen Nachrichten postet sie inzwischen auf ihrem Instagram-Account – aus rechtlichen Gründen anonym. Das sind Angriffe auf die Filmindustrie, Bildungseinrichtungen und das Theater. Zum Beispiel soll ein Regisseur zu einem Regieassistenten gesagt haben: “Darf ich dich ficken, damit es besser läuft?” Ein Produzent lief immer im Bikini um die Fotos von ihr herum, bevor ein neuer Mitarbeiter für ihn zu arbeiten begann. Einer anderen Frau wurde bei einer Schauspielprüfung Gewalt angedroht – konkret ein Schlag ins Gesicht, wenn sie „diese klassische Frauenrolle so gedanklich spiele“. Eine Anlaufstelle für Betroffene von Diskriminierung in der Filmbranche gibt es bereits: #We_do, gegründet vom österreichischen Filmschaffenden Dachverband, bietet Rat und verspricht: „Ihre Stimme wird gehört. “Sie werden dich ernst nehmen.” [SLG6P]