Gewessler: „Umstellung dauert Monate“

Der Umbau werde Monate dauern, sagte Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) dem ZiB 2, der Verbund-Konzern arbeite daran. Ziel sei es, die Abhängigkeit von Russland zu verringern, damit wir nicht erpressbar seien, sagte der Minister. “Für Österreich wird es Jahre dauern.”

Infrastrukturminister Gewessler (Grüne) für die Gasversorgung

Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) spricht über den Stand der Gasversorgung in Österreich. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat am Sonntag das kleine Krisenkabinett einberufen, nachdem der russische Energiekonzern Gazprom etwa halb so wenig Gas nach Österreich geliefert hatte wie sonst. Am Sonntagmorgen meldete die OMV, dass wie in den Vortagen rund die Hälfte weniger Erdgas als sonst nach Österreich geliefert wurde. Die Gasnachfrage sei derzeit relativ gering, fehlende Mengen könnten jedoch leicht durch Spotmärkte ersetzt werden, erklärte OMV. Die Gasversorgung ist sichergestellt, der OMV Gasspeicher in Österreich mit einer Gesamtkapazität von 25.289 GWh ist bereits zu 64 Prozent gefüllt.

Österreich speichert immer mehr Gas

Das Klimaschutzministerium wies darauf hin, dass Österreich Mitte Juni bereits 39 Prozent seines jährlichen Gasspeicherverbrauchs gespeichert habe – damit liegt Österreich in Sachen Speicher auf Platz zwei in der EU. Die Speicherkapazität von rund 95 Terawattstunden (TWh) entspricht dem Bedarf für ein ganzes Jahr und stellt Österreich damit eine der höchsten Speicherkapazitäten in der EU dar. In den Sommermonaten liegt der Gasbedarf in Österreich bei etwa 4 bis 6 Terawattstunden, in den Wintermonaten 10 bis 12 Terawattstunden. Ziel ist es, die Speicher bis zum 1. November 2022 zu 80 Prozent zu füllen. Im Gasspeicher in Österreich ist derzeit Gas mit einem Energiegehalt von mehr als 38 TWh gespeichert – mit Ausnahme des Speichers Haidach, der nur an das deutsche Gasnetz angeschlossen ist, sind es mehr als 33 TWh.

Kriterien für Energiekontrollmaßnahmen

Kritik der IHK, dass es noch keine Notfallpläne für den Fall eines Gasausfalls gebe, wies Gewessler zurück: Kriterien für Energiesteuerungsmaßnahmen gebe es durchaus. Die Listen der betroffenen Unternehmen können jedoch nicht veröffentlicht werden. „Das sind öffentliche Unternehmen. “Ich kann keines dieser Unternehmen hier im Fernsehen oder in der Öffentlichkeit erwähnen, was sich direkt auf den Börsenkurs auswirken würde.” Alle Voraussetzungen für die Einführung einer aufgeschobenen CO2-Bepreisung im Oktober seien geschaffen, sagte der Minister.