Wiens Finanzstadtrat Hanke fordert einen neuen Verteilungsschlüssel für die Finanzgleichung.  ©APA/EVA MANHART (Dateibild)
    Die Bundesländer verlangen einen neuen Verteilungsschlüssel für die Finanzgleichung.  Eine weitere Verlängerung ohne Änderungen ist für die Bundesländer nicht denkbar.       

Der neue Verteilungsschlüssel für den wirtschaftlichen Ausgleich werde „nach Leistung“ gestaltet, wie Wiens Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) und Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Freitag nach einer Landesfinanzkonferenz in Wien betonten. Die ab 2017 laufende wirtschaftliche Ausgleichsperiode dauert – verlängert um zwei Jahre – bis Ende 2023.

Bundesländer gegen wirtschaftlichen Ausgleich ohne Änderung

Ohne Verhandlungen oder ohne Anpassung des vertikalen Verteilungsschlüssels sei kein weiterer „einfacher Ausbau“ vorgesehen, wurde heute betont. Derzeit werden die Steuermittel mit einem Basissatz von 68 Prozent (Bund), 20 Prozent (Länder) und 12 Prozent (Kommunen) verteilt. Vor Beginn der Verhandlungen mit der Bundesregierung wollte man sich nicht auf eine konkrete Forderung festlegen, wie das Verhältnis in Zukunft aussehen soll. Gespräche über die neue Wirtschaftsgleichung könnten, wie gesagt, noch in diesem Jahr beginnen.

Bundesländer begründen Forderungen nach Änderungen der Wirtschaftsgleichung mit Krisen

Begründet wurde die gewünschte Schlüsseleinstellung mit erhöhtem Aufwand und dem Wunsch nach Programmiersicherheit. Betroffen sind vor allem Schlüsselsektoren wie Pflege, Gesundheit, Bildung oder Klimaschutz. Hohe Baukosten würden zudem Investitionen erschweren. Hinzu kommt eine „Lohndynamik“ angesichts steigender Lohnkosten, erklärten die Landesvertreter. „Die Ausgangslage ist extrem schwierig“, warnte Hanke. Es gibt viele Krisen. Zudem wurden die Einnahmen aus Gewinnanteilen reduziert – etwa durch die Abschaffung der Kaltentwicklung. Jetzt gehe es darum, “die Reihen zu schließen”. Dies ist nun zwischen den Ländern geschehen. Für die Verhandlungen wurde ein Positionspapier erstellt.

Bundesländer zu Gesprächen mit Bundesregierung über Wirtschaftsausgleich bereit

„Für große sinnlose Auseinandersetzungen und Auseinandersetzungen ist keine Zeit“, sagte Wallner überzeugt. Die Verteilung der Steuergelder muss schnell sichergestellt werden. Er sprach sich gegen einseitige Lastenverschiebungen aus, also weder auf den Bund noch auf die Länder. „Jeder muss aufstehen und sehen, dass er vollständig finanziert ist.“ Die Länder sind jedenfalls gesprächsbereit. „Wir verlangen nicht viel“, sagte der Landeshauptmann von Vorarlberg. Die Vertreter der beiden Länder erklärten, wie viel Geld benötigt wird oder wie der Schlüssel gestaltet werden könnte. Allerdings werde sich niemand Reformen und Sparmaßnahmen verschließen, versicherte man.

Bundesländer fordern auch Entlastungen für kleine und mittelständische Unternehmen

Kritisiert wurde heute auch der fehlende Zugang der Stadtwerke zum neuen Energiekostenzuschuss des Bundes. Es wurde auch darum gebeten, die Einreichung von Anträgen für kleine und mittlere Unternehmen zu erleichtern. Zudem soll der Förderzeitraum bis 2023 verlängert werden.