Von BZ/dpa 

Die grüne Senatorin für Umwelt und Mobilität Bettina Jarasch hat ihre Kandidatur als nächste Regierende Bürgermeisterin angekündigt. Sie sprach auch über ihr angespanntes Verhältnis zur Regierung. „Ich würde gerne weiter in Rot-Rot regieren, aber ich würde gerne die nächste Regierung führen, weil ich auch finde, dass es in dieser Stadt einen Wechsel an der Spitze geben muss“, sagte Jarasch am Mittwochabend im RBB. Special” für die Wiederholungswahlen des Repräsentantenhauses. Auf die Frage nach ihrem Verhältnis zur derzeitigen Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) und den öffentlichen Auseinandersetzungen der vergangenen Wochen sagte Jarasch: „Man kann streiten. Was zählt, ist, ob Sie sich danach zu Wort melden und sagen können: “Schwamm hoch und weitermachen”. Zum Thema Vertrauen kann er in diesem Zusammenhang nur sagen: „Wir haben teilweise ganz gut abgeschnitten. Alles in allem muss man sagen, dass wir schon einige Krisen überwunden haben.”

Jarasch: Räumen Sie die chaotische Verwaltungslage auf

Bei der Organisation der Wahlen in Berlin sieht Jarasch noch dringenden Reformbedarf: „Wir müssen dafür sorgen, dass ein Senator, der für die Wahlen zuständig ist, auch wirklich das Sagen hat“, sagte der Grünen-Politiker. Nicht so in Berlin. “Und dabei kann es nicht bleiben”, sagte Jarasch. „Wir haben in Berlin eine Verwaltungssituation, in der bei einer so zentralen Frage wie demokratischen Wahlen nicht klar ist, wer sie organisiert, was bedeutet die Aufsicht des Senators?“ Dies sollte nicht der Fall sein. Es sollte klar sein: Zentrales Thema, zentrale Verantwortung. „Und das erfordert Reformen. Und ich denke, das wird ein Thema sein, über das wir in den kommenden Wochen viel sprechen werden.” Das Berliner Verfassungsgericht hat am Mittwoch entschieden, dass die Berliner Wahlen zum Abgeordnetenhaus und den Landtagen im September 2021 wegen zahlreicher Wahlfehler komplett neu aufgelegt werden müssen. In der Stichwahl könnte sich die Mehrheit deutlich ändern. Bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst belegte die SPD knapp vor den Grünen den ersten Platz.