Da die Nachttemperaturen von Samstag auf Sonntag vielerorts im Freistaat nicht unter 20 Grad fielen, sprach Lorenz sogar von einer Tropennacht. Hitzewellen wie an diesem Wochenende sind laut dem Wetterexperten eher im Juli oder August zu erwarten, ähnliche Hitzewellen gab es in Bayern in den vergangenen Jahren aber auch im Juni.
DWD-Warnung für Unterfranken
Für Unterfranken hatte der DWD zuvor eine Warnung wegen hoher thermischer Belastung ausgesprochen. Ein DWD-Sprecher riet zu „kühlen Getränken und Schatten“ – auch wegen der hohen UV-Strahlung. Diesem Rat sind am Wochenende nicht alle Menschen im Freistaat gefolgt – mit teils schwerwiegenden Folgen. Die Polizei in Kampfausrüstung stürmte am Samstagabend eine Kundgebung und entfernte Hunderte von Demonstranten per Lastwagen.
Der Rettungsdienst hilft dem dehydrierten Radfahrer
Retter stellten fest, dass der Mann dehydriert war und eine Körpertemperatur von 39 Grad hatte. Ein Notarzt verabreichte dem Radfahrer zwei Spritzen. Der Rettungsdienst brachte den Mann nach Hause, teilte die Polizei mit. Ein weiterer Radfahrer stürzte infolge von Verkehrsbehinderungen aufgrund der Hitze im oberfränkischen Forchheim. Laut Polizei wurde der Mann mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
Menschenmenge: Polizei muss Parkplätze im Schwimmbad sperren
Laut Polizei litt auch ein Wohnwagenfahrer auf der Autobahn 73 bei der Fahrt in der Nähe von Memmelsdorf (Kreis Bamberg) so sehr unter der atemberaubenden Hitze. Sein Beifahrer musste schließlich das Auto von der Leitplanke abstellen, um das Fahrzeug stillzulegen. Die Polizei schätzte den Schaden auf rund 7.500 Euro, verletzt wurde niemand. Viele Tagesgäste nutzten die sommerlichen Temperaturen auch für ein Bad im Schwimmbad. Am Samstag musste die Polizei Parkplätze am Eibsee nahe der Zugspitze wegen Überfüllung schließen. Die Liegewiesen am Alpsee in Immenstadt im Allgäu waren voll.
Trotz Waldbrandgefahr: Mann wirft Kohle ins Gebüsch
Aufgrund der ausbleibenden Niederschläge hatte der DWD auch am Wochenende vor einer hohen Waldbrandgefahr gewarnt. Das hielt einen Mann in Wiesau (Kreis Tirschenreuth) am Samstag nicht davon ab, erloschen geglaubte Kohlen in ein Gebüsch zu werfen. Laut Polizei brodelten sie noch im Inneren und zündeten trockenes Gras, Gestrüpp und schließlich recht hohe Tannen an. Die Feuerwehr verhinderte ein Übergreifen des Feuers auf ein Mehrfamilienhaus. Die Polizei schätzt den Schaden auf mehrere tausend Euro.
Waldbrand in Oberfranken wegen einer Zigarette
Nach Angaben der Polizei ist am Samstag im oberfränkischen Egloffstein (Kreis Forchheim) ein Feuer ausgebrochen. Das Feuer breitete sich auf eine Fläche von etwa 300 Quadratmetern im Wald aus. Als mögliche Ursache nannten die Forscher eine weggeworfene Zigarette. Ein größerer Brand hätte nur durch den schnellen Einsatz vieler Feuerwehrleute verhindert werden können.
Regen und Gewitter am Sonntagnachmittag
Hinsichtlich der Waldbrandgefahr rechnete der DWD am Sonntagnachmittag wegen Regen und Gewitter im Norden und Süden des Freistaats mit einer leichten Entspannung der Lage. Laut DWD ist zu Wochenbeginn mit einer deutlichen Abkühlung zu rechnen – wenn auch auf hohem Niveau.
Ausblick auf die neue Woche
Entsprechend beginnt der Montag in West- und Norddeutschland mit wechselnden Wolken und Sonnenschein, während es im Nordosten zu vereinzelten Regenschauern und kurzen Gewittern kommen kann. In der Mitte des Landes soll es zunächst Gewitter geben, die im Laufe des Tages allmählich abflauen. Etwas Regen und Gewitter sollen sich am Nachmittag Richtung Süden ausbreiten. Laut Meteorologen soll es kühler sein als an den Vortagen: In der Nordhälfte wird es auf 17 bis 24 Grad aufheizen, ansonsten werden im Rest des Landes 24 bis 30 Grad erwartet. Höchstwerte von bis zu 33 Grad könnten den Süden erreichen.
Dienstag wohl wieder warm im Süden
Regen und Gewitter werden in der Nacht zum Dienstag vor allem im Nordosten und Süden erwartet. Die Tiefstwerte liegen demnach zwischen sieben und zehn Grad. Tagsüber soll das Wetter laut DWD überwiegend klar sein. Dadurch breiten sich im Süden und Südwesten dichte Wolken aus, die teilweise in Regen und Gewitter übergehen können. Kälter wird es im Nordosten mit 22 bis 28 Grad. Im Süden könnte es hingegen heiß werden, mit Höchstwerten zwischen 27 und 33 Grad.