Von Martin Lewicki |  16. November 2022 um 19:18 Uhr				

Regelmäßige Bewegung verbessert Ihre Gesundheit. Gerade dem Ausdauersport werden viele positive Aspekte nachgesagt. Forscher haben nun herausgefunden, dass Cardiotraining das Krebsrisiko und das Fortschreiten eines Tumors deutlich reduzieren kann. Sport gilt allgemein als eine der effektivsten Möglichkeiten, um fit zu bleiben, Stress abzubauen und chronischen Krankheiten vorzubeugen. Sportliche Aktivitäten schützen aber nicht nur vor Übergewicht, Diabetes sowie Muskel- und Knochenschwund. Davon profitiert auch die Seele. Sport wirkt sich nachweislich positiv auf Depressionen aus und kann helfen, Depressionen vorzubeugen.1 Jede Sportart hat unterschiedliche Vorteile. Gerade im Alter schützt beispielsweise Kraftsport vor Muskelschwund und Osteoporose. Wie Forscher nun herausgefunden haben, wirkt sich Ausdauersport positiv auf das Krebsrisiko aus, insbesondere auf die Ausbreitung von Krebs in Form von Metastasen.2

Viele Menschen finden Ausdauersport langweilig

Mittlerweile hat man das Gefühl, dass das Krafttraining im Fitnessstudio viele Ausdauersportarten überholt hat. Denn mit Gewichten kannst du deinen Körper ideal formen und stärken. Zudem meiden viele Menschen monotone Ausdauersportarten wie Joggen oder Rennradfahren. Es wird oft als langweilig und zeitraubend angesehen. Aber es gibt gute Gründe, mindestens einmal pro Woche ein Widerstandstraining zu absolvieren. Das stärkt das Herz-Kreislauf-System, regt den Stoffwechsel (insbesondere die Fettverbrennung) an und profitiert von einer besseren Grundlagenausdauer im Alltag. Aber nicht nur das: Wie eine aktuelle israelische Studie zeigt, kann Ausdauersport das Krebsrisiko um bis zu 72 Prozent senken. Auch interessant: Was jeder Mann über Prostatakrebs und Prävention wissen sollte

Erste Studie dieser Art weltweit

Es ist die weltweit erste Studie, die die Wirkung körperlicher Aktivität auf innere Organe untersucht. Denn dort entstehen Metastasen. Das bedeutet: Krebszellen breiten sich vom Entstehungsort im ganzen Körper aus und befallen andere Organe wie Lunge, Leber oder Lymphknoten. Um dies zu untersuchen, führten Wissenschaftler der Universität Tel Aviv zunächst Experimente an Mäusen durch. Nachdem ihnen Krebszellen injiziert worden waren, mussten die Mäuse ein strenges Trainingsprogramm durchlaufen. Die Analyse der Daten zeigte, dass Ausdauertraining die Ausbreitung von Metastasen im Körper der Tiere verlangsamte.
Der zweite Teil der Studie analysierte Daten von 3.000 Personen, die mehr als 20 Jahre lang verfolgt wurden. Die Analyse zeigte, dass körperliche Aktivität wenig Einfluss auf das Auftreten von Krebs im Frühstadium hat. Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Wahrscheinlichkeit einer fortgeschrittenen Krebserkrankung mit gut ausgebildeten Metastasen bei Menschen, die körperlich aktiv sind, deutlich reduziert ist.

Ausdauersport entzieht dem Krebs Energiequellen

Den Forschern zufolge erhöhen Ausdaueraktivitäten wie zügiges Gehen, Laufen, Schwimmen oder Radfahren den Glukoseverbrauch in den inneren Organen. Dies reduziert die Verfügbarkeit von Energie für das Tumorwachstum. „Wir vermuten, dass dies daran liegt, dass die Organe mit den Muskeln um Zuckerressourcen konkurrieren müssen, von denen bekannt ist, dass sie während des Trainings große Mengen an Glukose verbrennen.“ , erklärt einer der Studienleiter. Professor Carmit Levy. Weil Krebszellen Energie aus Glukose benötigen, um zu wachsen und zu metastasieren. „Die Untersuchung der inneren Organe in unserer Studie hat gezeigt, dass die Bewegung den ganzen Körper verändert, sodass sich der Krebs nicht ausbreiten kann und sogar der Primärtumor kleiner wird“, fasst Professor Levy die Ergebnisse der Studie zusammen. So konnte erstmals gezeigt und erklärt werden, wie Sport – und insbesondere Ausdauersport – vor der Ausbreitung von Krebs im Körper schützen kann. Haben Sie eine Fitness- oder Ernährungsfrage? Schicke sie uns gerne zu – per E-Mail an [email protected] Wir wählen die interessantesten Fragen aus und beantworten diese mit Unterstützung unseres Expertenteams und dem aktuellen Studienstand. Wir sind begeistert!

Quellen