Die deutsche Nationalmannschaft hat das letzte Spiel vor der WM knapp mit 1:0 (0:0) gewonnen.  Debütant Niclas Füllkrug erzielte gegen Oman den entscheidenden Treffer.     

Der Bremer Stürmer erzielte am Mittwochabend (16.11.2022) in der 80. Minute das Tor des Abends in der omanischen Hauptstadt Maskat. Das späte Tor konnte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die deprimierten Deutschen alles andere als im WM-Modus agierten. Die DFB-Elf tat sich über weite Strecken schwer und hätte hinter dem Team aus dem Sultanat zurückfallen können.

Deutschland hatte zuvor seit 1982, vor viereinhalb Jahren, mit einem holprigen 2:1-Sieg gegen Saudi-Arabien jedes WM-Warm-Up gewonnen. DFB-Stürmer Niclas Füllkrug erzielte im abschließenden Vor-WM-Testspiel gegen den Oman den Siegtreffer und gab gegen Japan eine erste Empfehlung für die Startelf ab. „Am Ende bin ich froh, dass ich helfen konnte“, sagte Torschütze Füllkrug: „Aber man muss realistisch sein. Jetzt geht es erst einmal um alles.“

Das Bayern-Trio war zunächst ausgeruht

Eine Woche vor Katars erstem WM-Spiel gegen Japan (Mittwoch, 23. November 2022, 14 Uhr) schickte Bundestrainer Hansi Flick eine Mannschaft auf den Platz, der viele Topleistungen fehlten. Das FC-Bayern-Trio Joshua Kimmich, Jamal Musiala und Serge Gnabry blieb zunächst außen vor. Zudem wurden die noch nicht fitten Thomas Müller und Antonio Rüdiger geschont. Auf der anderen Seite konnte Leipzigs Außenverteidiger Lukas Klostermann, der sein erstes Spiel zurück nach einer Beinverletzung in der Vorsaison absolvierte, etwas Übung sammeln.

Die sehr kurze Pause nach dem Bundesligaspiel am vergangenen Wochenende war den deutschen Spielern deutlich anzumerken. Bei schwülen 28 Grad in Maskat war es herzlich wenig, was die Böller des DFB den 25.000 Zuschauern im Sultan Qaboos Sports Complex zeigten. Viele Spielfehler, ungenaue Pässe, fast keine Kombinationen: Der Angriff im 4-2-3-1-System mit Jonas Hofmann, Kai Havertz und Leroy Sané bewegte die gegnerische Abwehr nur selten. Interview mit Hansi Flick nach dem Sieg im Testspiel gegen den Oman. Der DFB-Elf-Trainer konnte im letzten Testspiel viel testen und neue Ideen für den WM-Start sammeln.

Moukoko, vierjähriger Debütant

Youssafa Mukoko, der vier Tage vor seinem 18. Geburtstag sein Debüt für die A-Nationalmannschaft gab und beim DFB nun viertjüngster Spieler in der Nationalmannschaft ist, war im ersten Spiel für Deutschland nervös. Er verpasste ungewöhnlich viele Bälle. Immerhin hatte er im ersten Durchgang die beste deutsche Chance. Kurz vor der Pause traf der Starschuss des BVB mit einem wuchtigen Flachschuss nur den Pfosten.

Auf der anderen Seite war Omans Team, das zwischen El Salvador und Israel auf Platz 75 der Weltrangliste steht, ziemlich ausgeglichen. Die Mannschaft des kroatischen Trainers Branko Ivankovic war deutlich spritziger und lebhafter als die Deutschen und hatte stets schnelle vertikale Bälle auf Lager, die die deutsche Abwehr immer wieder herausforderten. Mit besseren Abschlüssen hätte er eine Führung im Oman verdient.

Vier Wechsel zur Pause

Flick nahm zur Pause vier Wechsel vor – bereits nach 30 Minuten hatte er wie vereinbart Armel Bella Kotchap für Klostermann eingetauscht. Niclas Füllkrug kam für Moukoko und debütierte ebenfalls, außerdem durften Christian Günter, Nico Schlotterbeck und Kimmich spielen.

Sofort war mehr Zug im deutschen Spiel und Füllkrug hätte bei seinem ersten Einsatz für die Nationalmannschaft schon nach wenigen Minuten fast schon früh getroffen. In der 53′ wurde er von Al-Muhaini in der Heimat von Oman aus einer guten Position gerettet.

                    Füllkrug bejubelt sein Tor gegen Oman.                     

Füllkrug trifft gefroren

Deutschland arbeitete nun mehr außen, auch um Fulkrug im Zentrum mit Flanken zu füttern. Doch die Männer des Sultanats hielten zunächst dem deutschen Druck stand und starteten immer wieder Entlastungsangriffe. Einer von ihnen wäre beinahe in Führung gegangen. Aber Al-Ghassani verfehlte das leere Netz – er lag quasi auf dem Rücken.

Als die Sorgenfalten auf Flicks Stirn wuchsen, schlug sein Team zu. Niclas Füllkrug nahm einen Pass von Kai Havertz mit der ersten Berührung und schlug den starken omanischen Keeper mit einem Flachschuss cool. Das Debüt des Stürmers von Werder Bremen, der noch nie ein deutsches Trikot getragen hatte, hätte nicht besser laufen können. Und dank des vollen Pokals ist Flicks Mannschaft kurz vor WM-Start der Blamage entgangen.