dpa/zinken Bild: Ton: rbb24 Inforadio | 21.06.2022 | Silke Mehring Demonstranten zum Schutz des Klimas blockierten am Morgen den Verkehr in Berlin erheblich. An mehreren Autobahnausfahrten blieben Gruppen von sieben bis zehn Personen auf der Fahrbahn stecken. Sie fordern, fossile Brennstoffe zu stoppen. Um das Klima weiter zu schützen, blockierten Demonstranten am Dienstag mehrere Ausfahrten der Autobahn A 100 in Berlin. Betroffen waren laut Verkehrsinformationszentrum die Ausfahrten Tempelhofer Damm, Messedamm Süd, Innsbrucker Platz, Hohenzollerndamm, Kaiserdamm, Spandauer Damm, Kreuz Schöneberg und Sachsendamm sowie die Ausfahrt Saarstraße der A 103.
Stau zur Hauptverkehrszeit
Laut einem Polizeisprecher blockierten Gruppen von etwa sieben bis zehn Personen die Ausgänge. In der Halenseestraße gingen mehrere Demonstranten auf die Straße. In einem Transparent forderten sie „Öl sparen statt bohren“ und verkündeten „Nordseeöl – nein“. Die Polizei lenkte die Fahrzeuge auf den Bürgersteig. Zur Hauptverkehrszeit gab es Stau auf der Autobahn. „Im Moment scheinen die Demonstranten jede Minute zu handeln“, sagte die Verkehrspolizei in einer Erklärung. Gegen 8.30 Uhr war auch die Abfahrt Heckerdamm auf die A 111 stadteinwärts gesperrt. An der A 100 war der Flughafentunnel wegen Staus in Fahrtrichtung Neukölln vorübergehend gesperrt, wie die Verkehrsinformationszentrale auf Twitter mitteilte.
75 Festnahmen am Montag
Allein am Montag kam es vielerorts zu kurzen Straßensperren. Die Polizei in Kampfausrüstung stürmte am Dienstag eine Kundgebung und entfernte Hunderte von Demonstranten mit Lastwagen. 21 Menschen blieben auf der Straße stecken. 28 Strafverfahren wurden eingeleitet, hauptsächlich wegen Nötigung und Widerstands gegen die Polizei, und elf Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten. Die Blocker wurden wieder freigegeben.
aggressive Reaktionen
Autofahrer reagierten teilweise aggressiv auf die Demonstranten. Die Gruppe Last Generation veröffentlichte am Dienstag ein Video, das einen Fahrer zeigt, der langsam einen Demonstranten aus seinem Auto entfernt. Die Frau geht zunächst rückwärts und legt sich dann auf die Motorhaube des Autos. Der Fahrer schreit, er habe einen Termin, der Demonstrant schreit zurück. Wie die Situation endete, wurde nicht gesehen. Fotos von Inhibitoren, die entfernt oder mit Wasser besprüht wurden, wurden am Montag online gestellt. Ähnliche Vorfälle hatte es bereits im Januar und Februar bei mehreren Sitzstreiks gegeben.
Die Initiative bedarf der Erläuterungen des Bundeskanzlers
Die Last-Generation-Initiative plant nach eigenen Angaben künftig tägliche Straßensperrungen in Berlin – bis Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) selbstbewusst erklärt, dass es keine Ölbohrungen in der Nordsee geben wird.
Die Gewerkschaft der Polizei befürchtet eine Überfüllung
Die Gewerkschaft der Berliner Polizei (GdP) befürchtet, dass die Proteste die Polizei überfordern. Berlin wird laut GdP-Sprecher Benjamin Jendro in den kommenden Tagen ein Drittel der MAT zum G7-Gipfel nach Bayern schicken. Zudem würden die aktuellen Maßnahmen infolge des Angriffskrieges Russlands weitere Kräfte binden. Ausstrahlung: rbb24 Inforadio, 21.06.2022, 09:00 Uhr